Statistisch gesehen sind 8 von 10 Rüden über 5 Jahren davon betroffen! Das ist mehr als 80 % der Hunde in diesem Alter, die mit einer gutartigen Vergrößerung der Prostata zu kämpfen haben, auch bekannt als Benigne Prostatahyperplasie (BPH). Wahrscheinlich hast du schon mal von Prostataerkrankungen bei Menschen gehört, aber wusstest du, dass es auch deinen Rüden treffen kann?
Das Ganze hat mit dem Alter zu tun, denn da verändert sich das Verhältnis der Geschlechtshormone Testosteron und Östrogen. Dieses hormonelle Ungleichgewicht kann dazu führen, dass die Prostata an Größe zunimmt.
Auch wenn es gutartig ist, ist es nicht harmlos! Die Prostata deines Hundes kann sein Wohlbefinden stark beeinträchtigen oder sogar schmerzhaft werden. Sichtbare Symptome treten oft erst bei schwerwiegenden Veränderungen auf. Beim Menschen stehen Harnabsatzstörungen an erster Stelle der typischen Krankheitsanzeichen. Bei Rüden drückt eine vergrößerte Prostata vor allem gegen den Enddarm, weshalb andere Symptome im Vordergrund stehen.
Hast du Veränderungen bei deinem Rüden bemerkt? Schwierigkeiten beim Kotabsatz, flachgedrückter Kot, häufiges erfolgloses Hinhocken, blutiges Sekret aus der Harnröhre, Blut im Urin oder der Samenflüssigkeit, Bauchschmerzen, Hinterhandschwäche, ein breitbeiniger Gang, Fieber, Appetitlosigkeit, oder allgemeines Unwohlsein? Dann wird es höchste Zeit, deinen Hund dem Tierarzt vorzustellen. Ich empfehle Euch die Prostata routinemäßig ein- bis zweimal im Jahr untersuchen zu lassen.
Mein eigener Rüde war davon betroffen und ich war eine ganze Zeit auf dem Irrweg, denn ich dachte die Probleme mit dem Kotabsatz kommen von Problemen aus dem Rücken. Er hat damit begonnen sehr lange nach dem richtigen Platz für sein Geschäft zu suchen, kreiselte öfter bis er endlich Kot abgesetzt hat. Und in Ruhephasen hat er sehr oft seinen Platz gewechselt. Die Diagnostik erfolgte via Ultraschall und dann haben wir ihn chemisch kastriert, danach ging die Umfangsvermehrung in der Prostata zurück.
Die Benigne Prostatahyperplasie kann auch andere Erkrankungen begünstigen, wie Prostatazysten, Prostataentzündungen, Perinealhernien (Dammbruch) und wiederkehrende Blasenentzündungen. Dein Tierarzt hat verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung, von der rektalen Untersuchung über Röntgen bis hin zum Ultraschall.
Nimm seine Prostataprobleme ernst!